Zum Thema Abreizen / Mauern

Allgemeines:

Vorab wird folgendes festgestellt:

Es gibt in der ISkO (Internationale Skatordnung) keine Bestimmung, in der zu diesem Thema Stellung bezogen wird. Es soll keinem Spieler auferlegt werden, wie viele Spiele er gewinnen oder verlieren darf.

Beide Varianten des Reizensverhaltens sind meist von der jeweiligen Situation abhängig und daher fast immer nachvollziehbar, verständlich und normal.

Risikobereite Spieler, die öfters bis an die Grenze aller vorhandenen Möglichkeiten gehen, werden entsprechend von ihren Mitspielern als „Abreizer“ bezeichnet. Sie gehen das Risiko ein, auch teure Spiele zu verlieren.

Spieler, die wiederum als „Maurer“ bezeichnet werden, sind von ihren spielerischen Möglichkeiten eher vorsichtig oder haben bereits einen guten Punktestand erreicht, den sie nun nicht mehr durch ein Verlustspiel gefährden wollen. Sie wollen in der Regel das durchaus vorhandene Verlustrisiko nicht eingehen.

Wenn ein Spieler aber bewusst, vorsätzlich und nachweisbar abreizt oder sein Spiel unter Wert abgibt, ergibt sich daraus eine Situation, auf die in der IskO wie folgt hingewiesen wird:

4.5.2 Alle Teilnehmer haben sich in jeder Situation fair, sachlich und sportlich zu verhalten und kein fadenscheiniges Recht zu suchen.

Da beim Online-Skat die Spiele gespeichert sind und jedes Detail auch nachvollziehbar ist, hat der Veranstalter die Möglichkeit, auch im Nachhinein eine Bewertung jedes Spiels vorzunehmen.

Neben dem Beschwerdeweg, der allen Teilnehmern offen steht, werden wir von dieser Möglichkeit im Rahmen unserer Fair-Play-Initiative auch proaktiv Gebrauch machen.

Für Euroskat ist in diesem Bereich ein Beschwerde-Team aktiv, welches aus erfahrenen Skatspielern besteht. Sie treffen ihre Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen und werden entsprechend der erarbeiteten Erkenntnisse die betroffenen Spieler über das Ergebnis und die daraus resultierenden Sanktionen informieren.

Getroffene Entscheidungen können von Ermahnung über Verwarnung bis zur Sperrung des Accounts gehen, wobei die Reihenfolge, je nach Schwere des Vergehens, von Euroskat bestimmt wird.

Gegen die getroffenen Entscheidungen kann gegen eine Gebühr von 15€ ein Einspruch eingelegt werden. Dieser Einspruch wird dann von 3 Mitgliedern des aus 4 Mitgliedern bestehenden Skat Gremiums von Euroskat geprüft. Wird dem Einspruch stattgegeben erhält man die 15€ zurück, andernfalls werden diese einbehalten.

Wir bitten die Spieler unserer Plattform, sich nach dem § 4.5.2. der IskO zu verhalten.

Dazu gehört unserer Meinung nach auch, dass Spieler, die schon „genügend“ Spiele verloren haben und/oder entsprechend keine Chance mehr auf einen Preis haben, nun NICHT mehr bis an die Grenze ihrer Reizmöglichkeiten gehen, wenn das Spiel nur wenig Aussicht auf Gewinn hat.

Zusatz zum Thema Abreizen / Mauern:

Spieler, die öfters ein offensives Reizverhalten durchführen, auch wenn sie keine Chance mehr auf einen Preis haben, sollten sich aber auch darüber im Klaren sein, dass es ihnen selbst passieren kann, dass sich andere Spieler einmal revanchieren und den § 4.5.2 nicht so ernst nehmen.

Jeder Spieler sollte aber auch bedenken, dass in Serien, bei denen ein Mitspieler viele Spiele eventuell auch wegen sehr offensivem Reizen verliert, Spiele darunter sein können, die er selbst auch verloren hätte, wenn er Alleinspieler geworden wäre. So relativieren sich auch Punkte, die durch ein offensives Reizen eines Mitspielers in einem anderen Spiel verloren gehen können. Auch viele Punkte, die ja durch die verlorenen Spiele eines Mitspielers vergeben werden, würde es nicht geben, wenn gemauert würde.

Wir möchten niemanden bevormunden, jeder Spieler sollte schon in der Lage sein, seine Karten einzuschätzen und sowohl die Gewinn- als auch Verlustmöglichkeiten abzuwägen. Ein teures Verlustspiel ist ärgerlich und kann nur schwer wieder ausgeglichen werden. In der Regel führt das dann zu weiteren offensiven Reizungen, wenn noch ein Preisrang erreicht werden soll. Aus Erfahrung sollte jeder wissen, dass Serien mit mehreren Verlustspielen nur selten noch zum Erfolg führen.

Zwar werden durch die Verlustspielgelder die Prämientöpfe entsprechend gefüllt, dem Mitspieler in dieser Turnierserie wird es aber lieber sein, wenn er durch ein normales Reizen einen Preisrang erreicht, als durch viele verlorene Spiele der Mitspieler kurz davor hängen bleibt und entsprechend keiner etwas davon hat.